70:99 gegen Münster 2 - Erste Heimniederlage nach vier Jahren

Ein Foto sagt oft mehr als tausend Worte... (Foto: Volkher Pullmann)
Ein Foto sagt oft mehr als tausend Worte... (Foto: Volkher Pullmann)

Die Tabelle der 1. Regionalliga ist bereinigt, und nach der Klatsche gegen UBC Münster 2 mit 70:99 (I36:48) sind die Basketballer der BG TVOlpe / TV Jahn Siegen auf den drittletzten Platz abgestürzt – genau ein Punkt besser als Mitaufsteiger Münster.

 

Spätestens jetzt dürfte es dem kühnsten Optimisten deutlich vor Augen geführt worden sein, dass es für die Jungs von Trainer Daniel Baethcke nur noch gegen den Abstieg geht. „Das war ein gebrauchter Tag“, so das kurze Statement des Cheftrainers, der auch nichts beschönigen wollte, „der Sieg von Münster ist hochverdient. Wir hatten unglaublich viele unnötige Ballverluste, und Münster war richtig heiß. Wir haben es nicht geschafft, einen Lauf und damit Emotionen aufzubauen. Wir müssen die Situation annehmen und in jedem Spiel um den Klassenerhalt kämpfen. Alles andere ist Augenwischerei.“

 

Ganz anders natürlich die Gefühlslage bei Christoph Schneider, dem UBC-Trainer. „Wir wussten was kommt. Wir wollten nicht nur die tolle Heimserie von Olpe brechen, wir hatten vielmehr noch eine dicke Rechnung mit Olpe offen, als uns zuletzt im Frühjahr die Meisterschafft vermasselt wurde. Darüber hinaus geht es für uns nur um den Klassenerhalt. Meine Jungs haben sehr diszipliniert gespielt, wir waren bestens vorbereitet und haben zuvor auch die Laufweg von Olpe studiert. Das haben wir nun sehr gut umgesetzt.“

 

UBC hatte durchweg hart attackiert, vor allem auch gegen Bilal Atli. „Es ist uns auch gelungen, Shawn Scott aus dem Spiel zu nehmen. Er ist einer der stärksten Guards der Liga.“, so Christoph Schneider weiter, „das war für uns ein besonderer Anreiz. Wir sind physisch nicht gerade die stärkste Mannschaft, und so verschafften wir uns immer wieder gute Positionen für Distanzwürfe. Von den Dreiern leben wir.“ Die Dreierquote der Gastgeber dagegen war unterirdisch. Nur vier erfolgreiche Distanztreffer bei insgesamt zwanzig Versuchen – „das ist eines Regionalligisten nicht würdig“ (Baethcke).

 

Dass die Gäste Shawn Scott nicht komplett aus dem Spiel nehmen konnten, verdeutlicht einmal mehr seine überragende Scorerquote von 34 Punkten. Der BG-Coach verwies bei aller berechtigter Kritik auch auf ein Personalproblem. Mit Alexander Gerzen und Filip Grabovac fehlten zwei wichtige Kräfte in der Abwehr. Da halfen auch alle Defense-Aufmunterungen der wieder zahlreichen Fans nichts, zudem musste auch früh verletzungsbedingt Center Marius Hermsen auf die Bank.

 

Allein, dass die Gäste gut drei Minuten vor der Sirene ihr Punktekonto nicht auf dreistellig schrauben konnten, ist nur eine Randbemerkung und nur ein sehr schwacher Trost. „Jetzt heißt es“, so Baethcke, „Kopf oben halten, abhaken und aufarbeiten. Klar, die Jungs sind sehr enttäuscht. Aber wenn wir nicht zu hundert Prozent da sind, gehen noch viele solcher Spiele verloren.“

 

Ob sie sich bereits am Freitagabend in Leverkusen rehabilitieren können, sei einmal dahingestellt. Die Farbenstädter weisen die gleiche Bilanz wie Olpe/Siegen auf, nämlich vier Siege und fünf Niederlagen – haben aber aus den bekannten Gründen einen Punkt mehr in der Tabelle.

 

Fazit: Willkommen im Abstiegskampf, doch Aufgeben ist für Baethcke&Co. keine Option.

 

Statistik: Marius Hermsen, Marcel Weiß (3), Shawn Scott (34), Jan Eric Schneider (2), Phillip Becker (5), Jessy Kangaba (13), Bilal Atli (6), Mika Knoll (2), Tomy Vicente (7), Hüseyin Souleiman.

 

(Text: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)