Achterbahnfahrt ohne Happy End

26.11.2022 1. Regionalliga BG TV Olpe/TV Jahn Siegen – BBA Hagen 78:79 (41:42)

Frust auf der Bank der Black Flyz nach einer ärgerlichen Niederlage. (Foto: Volkher Pullmann)
Frust auf der Bank der Black Flyz nach einer ärgerlichen Niederlage. (Foto: Volkher Pullmann)

Es war eine Achterbahnfahrt ohne Happy End. Nach den doppelten Auswärtssiegen vor Wochenfrist musste die zweite Niederlage in eigener Halle hingenommen werden.

 

Beim denkbar knappen 78:79 (41:42) hatten die Korbjäger von der Basketball-Akademie (BBA) Hagen das bessere Ende für sich.

 

Es war sicher nicht der krankheitsbedingte Ausfall von Cheftrainer Daniel Baethcke, der von Co-Trainer Daniel Klein und auch Sascha Becker bestens vertreten wurde – zumal mit Filip Grabovac und Marcel Weiß zwei Akteure der Start-Fünf wieder zur Verfügung standen. Und das hatte auch positive Folgen – zumindest im ersten Viertel beherrschten die Gastgeber das Geschehen: 23:15. Die Fans waren’s zufrieden, doch nicht der Gegner.

 

„Wir hatten im ersten Viertel einfach zu viele leichte Ballverluste“, gab BBA-Coach Tomé Zdravevski später zu Protokoll. Bis zu zehn Punkte lagen die Jungs von Daniel Klein zwischenzeitlich vorn. Das Publikum hatte große Erwartungen, die dann aber ziemlich enttäuscht wurden. Und die Unzufriedenheit der Fans machte sich auch in lautstarker Kritik von Coach Daniel Klein bemerkbar. „In dieser Phase war die Einstellung zu lasch, zudem war es sehr hektisch.“

 

Ein 17:5-Lauf der Gäste bis zur Mitte des zweiten Viertels brachte Olpe/Siegen arg ins Hintertreffen, doch hielt sich der Pausenstand von 41:42 noch in erträglichen Grenzen. Im dritten Viertel behielten die Gäste permanent die Führung, wenn auch immer knapp. In der Endphase spitzten sich die Ereignisse zu.

 

Und als die Gastgeber endlich knapp vier Minuten vor dem Ende mit 70:69 in Führung lagen, meldete sich die Kulisse noch mehr als zuvor zurück. Aus allen Ecken immer wieder das langgezogene „Olpe“ und es verlieh den heimischen Korbjägern offenbar noch einmal Rückenwind. Drei Minuten vor der Schlusssirene hatte Olpe/Siegen bis zu fünf Punkte Vorsprung – um dann vierzehn Sekunden vor dem Ende immer noch mit 78:74 den Sieg vor Augen zu haben.

 

Was dann beim 78:79 schiefgelaufen ist, konnte niemand so richtig begreifen, geschweige denn erklären. „Wir hatten unserer Dreierschützen in die Ecken postiert“, verriet der BBA-Coach, einer muss wohl gesessen haben, dazu noch ein Zweier. „Olpe hat das Spiel selbst verloren“, zeigt sich Tomé Zdravevski, Hagens Trainer, selbst etwas überrascht über das glückliche Ende.

 

Was schon Hagens Coach feststellte – „Olpe hat das Spiel selbst verloren“ – unterstrich auch Daniel Klein: „Wir haben den Sieg selbst weggeworfen, das darf nicht passieren. Nach der letzten Auszeit waren wir zu unaufmerksam. Wir hatten das Spiel doch schon im Sack.“ Um dann aber etwas versöhnlicher hinzuzufügen: „Wir haben insgesamt aber nicht schlecht gespielt. Zwei, drei Unaufmerksamkeiten haben uns die Punkte gekostet.“

 

Und während der BBA-Coach nicht mit Lob für den Gegner sparte – „Kompliment an Olpe für die Entwicklung aus der Oberliga direkt in die Erste Regionalliga, eine tolle Leistung“ – zollte auch Daniel Klein ein Lob für Hagen: „Hagen verdient sehr viel Respekt, vor allem auch die Nummer Zwölf.“ Das ist der Litauer Vytautas Nedzinskas, der mit 14 Punkten hinter Anthony Watkins (27) und Nieja Jordan (18) drittbester Scorer war – aber vor genau diesem Trio hatte Daniel Baethcke bereits in den Tagen vor dem Spiel gewarnt.

 

Negativer „Höhepunkt“ für Olpe/Siegen war der verletzungsbedingte Ausfall von Jessy Kangaba im dritten Viertel. Der Franzose hatte in den letzten Spielen einen starken Eindruck hinterlassen.

 

Statistik:

Marcel Weiß (6), Shawn Scott (35), Jan Eric Schneider, Phillip Becker (8), Bilal Atli (10), Waldemar Gomer, Patrik Frackiewicz, Filip Grabovac (11), Tomy Vicente (2), Mika Knoll, Jessy Kangaba (6)

 

(Text und Fotos: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)

Daniel Klein (rechts) und Sascha Becker (Mitte) vertraten den erkrankten Coach Daniel Baethcke.
Daniel Klein (rechts) und Sascha Becker (Mitte) vertraten den erkrankten Coach Daniel Baethcke.