"Wunder gibt es immer wieder!" - Hat Katja Ebstein Recht?

(Foto: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)
(Foto: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)

"Wunder gibt es immer wieder", trällerte Katja Ebstein schon vor einem halben Jahrhundert in den Äther – gelingt unseren Jungs ein Wunder in Hamm?

  

Für die Basketballer des TV Olpe / TV Jahn Siegen wird jedes Spiel in der 1. Regionalliga zu einer Begegnung zwischen David und Goliath. Wenn die Korbjäger von Trainer Daniel Baethcke am Samstag in Hamm antreten, sind die Rollen einmal mehr als klar verteilt. Der gastgebende Goliath TuS 59 HammStars ist den Baethcke-Jungs mittlerweile um fünf Punkten enteilt, liegt auf Rang zehn der Tabelle, aber nur zwei Punkte hinter dem Vierten DTV Köln.

 

Rückblick: Riesenstimmung während des Hinspiels in Olpe. Unter dem Strich stand ein 95:88 (47:49). „Das Publikum war euer sechster Mann, Wahnsinn, eine super Stimmung“, war der HammStars-Trainer Ivan Rosic hellauf begeistert von dem äußeren Rahmen. Das erwartet Daniel Baethcke nun umgekehrt auch in Hamm. „Hamm ist sehr heimstark und ist mit den viele Fans im Rücken nur ganz schwer zu bezwingen“, so Baethcke. Und so hoffen auch die Gastgeber „wieder auf zahlreiche und lautstarke Anfeuerungen von der Tribüne“ (Homepage der HammStars).

 

Wie schwer, musste zuletzt der Liga-Primus und Aufstiegsfavorit aus Essen, die ETB Miners, erfahren. „HammStars bieten Miners über weite Strecken die Stirn“ steht auf der Homepage von Hamm – und das in Essen. Nur knapp konnten die Miners die Partie mit 97:91 für sich entscheiden. Bemerkenswert das letzte Viertel: 29:25 für Hamm. Das sollte am Samstag der heimischen BG zu denken geben. Für die HammStars ist Aufgeben keine Option.

 

„Das Hinspiel war auch ein Duell von Shawn Scott gegen seinen Landsmann Murry“, so der Olper Coach, „aber jetzt sind beide weg. Scott in Berlin, Murry in Marokko.“ Ob man daraus irgendwelche Schlüsse oder gar Prognosen ableiten kann, sei dahingestellt. Sicher aber ist, dass die Gastgeber alles daransetzen werden, ins sichere Mittelfeld zu kommen.

 

Aus der Konstellation Scott gegen Murry könnte am Samstag das Duell der beiden jeweiligen Topscorer werden. Mateo Zovko von Hamm glänzte in Essen mit dreißig Punkten und liegt in der Liga-Statistik mit 17,9 Punkten etwas vor Bilal Atli, der auf 15,9 Punkte pro Spiel verweisen kann.

 

„Wir wollen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Nach drei, wenn auch knappen Niederlagen, zwei davon in der Overtime, ist es an der Zeit, den Blick in der Tabelle wieder nach oben zu richten“, so Hamm-Headcoach Ivan Rosic. Dem würde sich Daniel Baethcke für seine Truppe gerne anschließen, aber personell ist Olpe/Siegen arg gebeutelt. „Wir haben leider viele kranke und verletzte Spieler“, drückt Baethcke seine Sorgen aus, „an ein vernünftiges Training war kaum zu denken.“

 

Dass die BG Olpe/Siegen wieder klarer Außenseiter ist, braucht Baethcke nicht jedes Mal betonen. „Wir müssen versuchen, mit dem Druck anders umzugehen“, fordert er – aber unter den gegebenen Umständen brauchen sich er und seine Truppe eigentlich keinen Druck machen. Und ohne Druck spielt es sich oftmals leichter, lockerer und ist vielleicht eine gute Voraussetzung für ein überraschendes Erfolgserlebnis an der Lippe.

"David gegen Goliath" in Hamm?

So martialisch, wie es in der Bibel steht, sollte es beim Gastspiel der Basketball-Gemeinschaft Olpe/Siegen bei den HammStars nicht zugehen. Aber auf einen heißen Fight können sich die Fans in Hamm sicher freuen. Und je größer die Personalnot bei den Gästen, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Sieges von Goliath „Hamm“ gegen David „Olpe/Siegen“.

 

Aber es könnte auch anders kommen. Die Underdogs aus dem südlichen Westfalen haben einen unbekannten Pfeil in ihrem Köcher. Die Wunderwaffe der Gäste könnte eine hohe Dreierquote sein, von der Goliath nichts weiß. Doch das ginge nur im Duo Weiß/Becker, die zusammen 42 erfolgreiche Dreier erzielt haben. Dem steht allerdings Mateo Zovko von Hamm entgegen – und der hat allein 45 erfolgreiche Dreier in dieser Saison auf seinem Konto.

 

Doch Wunder gibt es immer wieder, trällerte Katja Ebstein schon vor einem halben Jahrhundert in den Äther – ein Wunder auch in Hamm?

 

(Foto & Bericht: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)