1. Regionalliga
Samstag, 18.03.2023
BBA Hagen - BG TVO/TV Jahn 92:79 (56:44)
Fällte Daniel Baethcke, Trainer der BG Olpe/Siegen noch vor Wochenfrist ein fast vernichtendes Urteil über die Vorstellung seiner Truppe beim UBC Münster 2, so muss die Beurteilung des 79:92 (44:56) bei der Basketball-Akademie (BBA) Hagen doch revidiert werden.
Ohne den erkrankten Cheftrainer lag die Betreuung in den bewährten Händen von Co-Trainer Daniel Klein. „Unter den schwierigen personellen Umständen haben wir ein gutes Spiel gemacht“, sah Klein größtenteils eine Partie auf Augenhöhe.
Ohne Fünf musste die BG Olpe/Siegen auskommen – mit anderen Worten: nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Alexander Gerzen war kein Spieler mehr von der „Starting Five“ des Hinspiels dabei. Dafür kehrte Thabiso Mkwanazi nach mehrwöchiger Pause wieder zurück. Nach seinem Debüt Ende Januar beim Überraschungssieg bei den TuS 59 HammStars war es erst sein zweiter Einsatz im BG-Trikot und „er lieferte eine starke Leistung ab“, so Daniel Klein. Auffällig vor allem seine Stärke im defensiven Reboundverhalten.
Dass die BG-Jungs nicht erneut unter die Räder kamen, war einer starken zweiten Halbzeit zu verdanken. Nach ausgeglichenem ersten Viertel (23:24) setzten sich zwar die Gastgeber bis zur Pause auf 44:56 ab, doch es sprach für die Moral der Gäste, dass sie nicht einbrachen und auch die zweite Hälfte nur knapp mit 35:36 der BBA Hagen überlassen mussten.
Bemerkenswert bei den Klein-Schützlingen war eine stark verbesserte Dreierquote. Lag die Quote meist unter 30 Prozent, so kamen sie in Hagen auf gute 36,4 Prozent. Zum Vergleich: beim Hinspiel gegen Hagen betrug die Quote unterirdische 17,4 Prozent, nur vier von 23 Versuchen waren erfolgreich. Allen voran war es der zweite Neuzugang Leon Schmugge, der bei sieben Versuchen von jenseits der Drei-Punkte-Linie immerhin drei Mal erfolgreich war. Seine Gesamtquote aus sechs Spielen liegt bei neun erfolgreichen Würfen. Zweifellos ist der Ex-Dortmunder ein Gewinn für Olpe/Siegen.
Sehr stark an diesem Tag und zielsicher Jessy Kangaba, der mit 25 Punkten Topscorer war und eine persönliche Bestleistung aufstellte. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch seine hundertprozentige Quote bei seinen sieben Freiwurfversuchen, keine Selbstverständlichkeit. Ebenfalls zur Ersten-Fünf zählte Phillip Becker, der mit neun Punkten drittbester Scorer der BG war.
Fazit: Die BG Olpe/Siegen hat sich unter den gegebenen Umständen sehr gut aus der Affäre gezogen. So stellen sich die Verantwortlichen Baethcke/Klein einen „Abschied mit Anstand“ aus dieser sehr starken Liga vor. „Die Jungs haben richtig gut gekämpft“, atmete Daniel Klein durch, als die befürchtete dicke Pleite ausblieb. Bemerkenswert: Hagen musste alles geben, um die Teilnahme an den Play-Offs nicht zu verspielen.
„Es wäre schön, wenn unsere Fans am kommenden Samstag in eigener Halle gegen das Top-Team aus Essen uns nochmals zahlreich unterstützen würden“, blickte Daniel Baethcke vom Krankenbett aus schon auf das letzte Heimspiel gegen den neuen Regionalliga-Meister ETB Miners, „da können sich unsere Jungs mit einer emotionalen Vorstellung von den Fans verabschieden.“ Eine Woche danach findet das Abenteuer Erste Regionalliga in Wulfen gegen die BSV Münsterland Baskets ihren Abschluss.
Der Kader in Hagen:
Marius Hermsen (7), Thabiso Mkwanazi (8), Leon Schmugge (18), Phillip Becker (9), Jessy Kangaba (25), Jan-Eric Schneider, Tomy Vicente (8), Mika Knoll (4), Hüseyin Souleiman, Waldemar Gomer und Patrik Frackiewicz.
(Bericht: Volkher Pullmann, Westfalenpost Olpe)