Da war durchaus etwas mehr drin – das war die einhellige Meinung der Basketballer der BG Olpe/Siegen nach dem deutlichen 82:104 (35:47) beim Titelkandidaten Nummer eins aus Werne. Doch am Ende war es ein hochverdienter Sieg der LippeBaskets, die zumindest im ersten Viertel alles andere wie ein klarer Sieger aussahen.
„Werne ist ein absolutes Superteam“, wollte Coach Daniel Baethcke auch nichts schönreden, „vorne sehr stark und mit einer super Defense.“ Das sagt eigentlich alles, sodass sich die Gäste aus Südwestfalen keineswegs grämen müssen. „Werne hat unser Spiel kaputt gemacht und seinen eigenen Matchplan voll durchgezogen. Werne ist das Maß aller Dinge. Es ist die stärkste Mannschaft aus der zweiten Regionalliga, gegen die wir je gespielt haben.“
Und doch begann es recht gut für die Gäste. Nur 16:18 lagen die Baethcke-Jungs nach dem ersten Viertel hinten. „Da war noch alles offen“, sagte auch Alexander Gerzen, übte aber auch Selbstkritik, dass „wir in der Defense nicht als ganzes Team funktioniert haben. Da haben wir den Gegner zu oft beim Eins-gegen-Eins ziehen lassen, sodass Werne zu leicht zum Korb kommen konnte.“. Beeindruckend auch die volle Hütte, wie es der Coach formulierte, über dreihundert erwartungsvolle und stimmgewaltige Fans. „Das war schon der Hammer.“
Doch Anfang des zweiten Viertels zogen die Gastgeber vom Leder. Ein Negativlauf von 0:12 rückte die Kräfteverhältnisse zurecht. „Davon haben wir uns nie mehr so richtig erholt“, so Gerzen, „wenngleich wir nie lockergelassen haben. Aber Werne beantwortete unsere Bemühungen immer wieder rechtzeitig, auch mit schwierigen Dreiern. In entscheidenden Phasen haben sie uns gekillt.“ Und doch sah es im letzten Viertel noch einmal hoffnungsvoll aus, als die BG aus Olpe und Siegen selbst einen 12:0-Lauf hinlegte und bis auf sieben Punkte herankam. Die Antwort kam prompt – mit einem erneuten Lauf von 11:0 für Werne.
„Wenn das kein Weckruf war,“ zeigte sich Alexander Gerzen gleich wieder kämpferisch, „aber die müssen ja auch noch zu uns kommen. Wir dürfen den Kopf jetzt nicht hängen lassen. Am Ende waren es blöde Punkte.“ Coach Baethcke legte noch einmal nach: „Unsere Freiwurfquote ist ausbaufähig.“ Nur 15 von 27 möglichen Punkten sind nicht unbedingt Regionalligareife.
Schon am Wochenende ist Besserung angesagt. Da wollen die Black-Flyz wieder auftrumpfen, wenn die heimischen Korbjäger am Samstag in eigener Halle (16 Uhr) Gäste aus dem Ruhrpott empfangen. Mit dem ETB Schwarz-Weiß Essen 2 gibt ein starker Aufsteiger als Tabellenzweiter seine Visitenkarte in Olpe ab – zwei Spiele, zwei Siege sprechen für sich.
Statistik (Punkte gesamt/davon Dreier): Jeremiah Sparks (24/2), Phillip Becker (4), Alexander Gerzen (7), Marcel Weiß (2), Bendix Kinkel, Talla Fam Thiam (22), Sascha Budiuk, Damir Kasun (20/5), Hüseyin Souleiman (3/1)), Patrik Frackiewicz.